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Goodbye, Guatemala!

Nachdem ich vier Wochen durch Guatemala gereist war, machte ich mich auf zu meinem letzten Stopp in diesem Land. Von Rio Dulce ging es fünf Stunden mit dem Bus nach Flores. Auch diese Fahrt war mal wieder recht abenteuerlich, da es extrem heiß war und der Bus von Beginn an so gestopft voll war, dass ich im Gang eingequetscht die ersten drei Stunden stehen musste. Und immer wieder hielt der Bus an und es stiegen noch mehr Menschen ein. Man meint ja gar nicht, wie viele da so reinpassen :) Aber ich will mich nicht beschweren. Immerhin war es ein großer Bus und ich musste meinen Kopf nicht einziehen. Man lernt ja die kleinen Dinge zu schätzen... 

 

Flores liegt am Lago Petén Itzá und vor allem die kleine Halbinsel ist besonders schön. Deshalb checkte ich auch dort in ein Hostel ein und hatte mal wieder - der Nebensaison sei dank - das 8-Bett-Zimmer für mich alleine. Für den nächsten Tag buchte ich eine Tour zu den Maya-Ruinen in Tikal. 

Die Nacht war leider weniger gut. Ich hatte Schweißausbrüche, Magenkrämpfe und an schlafen war nicht so recht zu denken. Trotzdem war ich fest entschlossen am Morgen die Tour zu machen. Also saß ich pünktlich um 5.20 Uhr auf den Stufen des Hostels und wartete auf den Minibus. Der kam auch, allerdings mit schlechten Nachrichten, nachdem er mein Ticket gesehen hatte. Es fand wohl eine Überbuchung statt und deshalb könnte ich jetzt nicht mitfahren, sondern müsste die Tour um 8 Uhr starten. Ich fiel erstmal aus allen Wolken, versuchte es aber dann gelassen zu sehen. Und in Hinblick auf meinen Magen war es vielleicht sogar besser so... Was ich allerdings nicht bedacht hatte war, dass ich keinen Schlüssel für mein Zimmer hatte und die Rezeption noch zu war. (Definitiv ein Nachteil, wenn man alleine im Mehrbettzimmer ist.) So hieß es also: Warten, warten, warten. Immerhin hatte das Hostel eine Terrasse mit Blick auf den See und ich kam in den Genuss eines schönen Sonnenaufgangs. Glück gehabt!

 

Der zweite Anlauf klappte dann und ich machte mich um 8 Uhr auf den Weg nach Tikal. Mittlerweile war ich schon fleißig dabei, in Wasser aufgelöste Kohletabletten zu mir zu nehmen und stellte das Essen komplett ein, um den Tag "magentechnisch" einigermaßen zu überstehen. Ich bin mir sicher, das "Tikal-Erlebnis" wäre noch ein bisschen schöner gewesen, wenn es mir gesundheitlich besser gegangen wäre. Aber auch so waren die Maya-Ruinen, die teilweise bis 900 v. Chr. zurückgehen, sehr beeindruckend. Tikal liegt mitten im Regenwald, was dem Ganzen noch mehr "Flair" verleiht. Einige Tempel kann man besteigen und hat von dort einen tollen Blick über die anderen Bauwerke und den Dschungel. Unterwegs begegnete mir dann noch ein Tukan-Pärchen und in den Bäumen hangelten sich die Brüllaffen von Ast zu Ast. Es ist also nicht verwunderlich, dass Tikal sowohl Weltkultur- als auch Weltnaturerbe ist.

 

Eigentlich hatte ich vor am nächsten oder übernächsten Tag wieder in den Bus zu steigen, aber da machte mir mein Magen einen Strich durch die Rechnung. So wurden aus den zwei Tagen dann fünf Tage, in denen ich außer kleinen Spaziergängen (gelegentlich inklusive Sonnenauf- oder Sonnenuntergang) zu nichts zu gebrauchen war. Aber die Gesundheit geht bekanntlich vor und die Vorstellung, mit "Magen-Darm" im Bus zu sitzen... Kein Kommentar :)

 

Zum Glück ist Flores ein ganz nettes Städtchen, in dem man es wirklich gut aushalten konnte.

 


Flores


Tikal

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