Mérida war irgendwie von allem zu viel. ZU groß. ZU viele Menschen. ZU viel Trubel. Und vor allem viel ZU heiß.
Mérida war aber auch der Ort, an dem ich mir das erste Mal im Leben Tarotkarten habe legen lassen. Der Ort, an dem ich seit Jahren das erste Mal wieder beim Frisör war. (Sehr befreiend, dass endlich die Haare ein guten Stück kürzer sind.) Der Ort, an dem ich mich mit der vierjährigen Tochter der Hostelbesitzer angefreundet habe und wir jede Menge Spaß zusammen hatten. Auch wenn sie gelegentlich verzweifelt ist, weil ich nicht verstanden habe, was sie mir auf Spanisch sagen wollte :)
Und Mérida war auch der Ort, an dem ich wohl die schlimmste Nacht meines Lebens hatte, weil der Magen-Darm-Virus in einer Form "zugeschlagen" hat, wie ich es noch nie erlebt habe! Nur gut, dass ich das Vierbettzimmer für mich alleine hatte. Das hätte man keinem zumuten können. Und wenn dann nachts noch der Strom ausfällt und man schweißgebadet im Dunkeln über der Kloschüssel hängt, fragt man sich schon, was man hier eigentlich macht... Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, dass besagter Virus für die nächsten zwei Wochen - auch wenn nicht in so krasser Form - mein "Begleiter" sein würde.
Ja, das alles war Mérida... Und noch ein bisschen mehr. Denn natürlich gab es ein paar schöne Ecken in der Stadt. Außerdem zwei coole Abendveranstaltungen an der Kathedrale: Zum einen eine Lichtershow und zum anderen ein "Pok ta pok"- Spiel. Das ist ein altes, traditionelles Ballspiel der Azteken und Mayas, bei dem der Ball mit der Hüfte "geschossen" wird. Zu späterer Stunde wurde dann mit einem brennenden Ball gespielt! Ein bisschen verrückt alles und ziemlich touristisch. Aber definitiv etwas sehenswert.
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