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Schwedens Nationalparks

Schweden war das erste Land in Europa, das 1909 neun Gebiete als Nationalparks erklärte. Mittlerweile gibt es 30 Nationalparks in Schweden! Den jüngsten besuchte ich als erstes: Åsnens Nationalpark, der 2018 gegründet wurde. Hauptsächlich besteht dieses Gebiet aus Wasser und mehr als 1000 Inseln. Natur pur! Es gibt zwei Haupteingänge, um den Nationalpark zu erkunden. Leider gab es für meinen Geschmack nur wenige bzw. kurze Wanderwege. An beiden Eingängen wählte ich den "längsten" Weg, der aber jeweils nur eine knappe Stunde dauerte. Die Landschaft war aber auf jeden Fall sehr schön, auch wenn ich hier die erste Begegnung mit einer Vielzahl von Mücken machte :)

Der Plan war nicht, möglichst viele Nationalparks zu besuchen, aber die Karte mit den Parks diente mir als Orientierungshilfe. Ich wollte auf jeden Fall noch die ein oder andere Wanderung in einem Nationalpark machen.

Richtung Norden gab es aber auch noch viele Stopps außerhalb der Nationalparks die nicht weniger schön waren. Besonders gefallen hat mir wieder mal ein Stellplatz direkt an einem See, in dem ich auch baden konnte. Vor allem die Morgenstimmung am nächsten Tag war traumhaft!

Außerdem fand ich eine kleine "Bergtour": Hjässan, die höchste Erhebung des Ombergs, von der man einen traumhaften Blick auf Schwedens zweitgrößten See, den Vättersee, hatte. Nach der Wanderung wagte ich mich KURZ ins Wasser. Das war allerdings eiskalt!

Zwischen den Seen Vättern und Vänern liegt der zweite Nationalpark, den ich besuchte: Tivedens Nationalpark. Diesmal fand ich eine 10-Kilometer-Wanderung um dem See Stora Trehörningen. Viel Wald, ein bisschen felsig, sehr abwechslungsreich und wunderschöne Ausblicke! Definitiv ein Highlight meiner Schwedenreise!

Von dort ging es dann mal wieder an einen kleinen See, um zu schwimmen und zu übernachten. Könnte ich mich dran gewöhnen :)

Der dritte Nationalpark, den ich besuchte, liegt an der Grenze zu Norwegen: Tresticklan Nationalpark. Die Fahrt dorthin war auf jeden Fall abenteuerlich. Die letzten 20 Kilometer waren Schotterpiste!

Ich fand eine schöne dreistündige Rundwanderung. Wie auch in den anderen Nationalparks war ich fast alleine und konnte die Natur genießen. Wald tut halt immer gut! Außerdem entdeckte ich Spuren, die verdächtig nach Bärenspuren aussahen! Wer weiß!?

Da ich keine Lust hatte, die Schotterpiste wieder zurückzufahren, entschied ich mich dazu in die andere Richtung zu fahren. So landete ich eher "unfreiwillig" in Norwegen. Das war definitiv nicht der Plan und ich wollte auf jeden Fall noch mehr von Schweden sehen. Trotzdem war ich jetzt in Norwegen und verbrachte einen entspannten Nachmittag und eine ruhige Nacht an einem süßen See.

Auf dem Weg nach Norden machte ich einen kleinen Abstecher in Schweden, nämlich in Töcksfors. Hauptsächlich um zu tanken und um in den Supermarkt zu gehen. Meine Vermutung, die sich dann auch bestätigen sollte, war nämlich, dass in Norwegen einfach ALLES teurer ist :)

Mein Ziel war der Fulufjällets Nationalpark in Schweden. Die Fahrt ging allerdings hauptsächlich durch Norwegen und ich war direkt angetan, wie schön es hier war. Highlight war aber definitiv die Bärenmama mit ihren Jungen, die ich vom Van aus gesehen habe! Wie cool ist das bitte!? Ich war leider so überrascht, dass es ein bisschen gedauert hat, bis ich im Van nach hinten geklettert bin, um die Kamera zu holen. Seit diesem Tag liegt meine Kamera immer auf dem Beifahrersitz. Man weiß ja nie, wen oder was man so sieht :)

Dann war ich zurück in Schweden und wieder in einem Nationalpark: Fulufjällets Nationalpark. Ich machte nur eine kleine Wanderung zum Njupeskär, dem höchsten Wasserfall Schwedens. (125 Meter Höhe, 90 Meter Fallhöhe.) Schon recht beeindruckend, aber insgesamt waren mir hier zu viele Menschen unterwegs und mir war kalt :) Jaja, ich war verwöhnt von den sommerlichen Temperaturen die letzten Wochen. That's life...

Bei meinem Stopp am Siljan-See stellte ich mir mal wieder den Wecker zum Sonnenaufgang. Mittlerweile war das um 3:33 Uhr :)

 

Und schon war ich wieder zurück an der Ostküste, besser gesagt am Bottnischen Meerbusen. In der Nähe von Sundsvall entdeckte ich auf meiner Joggingrunde die ersten Spuren eines Elches, nämlich seinen Kot :) Leider nicht mehr. Aber immerhin wusste ich jetzt, dass nicht nur die Schilder an der Straße davor warnten, sondern dass tatsächlich Elche hier unterwegs waren.

Skuleskogen Nationalpark liegt an der sogenannten Höga Kusten an der Ostsee. Die Wanderung, die ich dort machte, war super schön! Es ging ziemlich lange durch den Wald, ohne einer Menschenseele zu begegnen und dann gab es sogar noch einen Berggipfel mit ein bisschen Kraxelei und vor allem traumhaften Aussichten. Besser geht nicht!

Mit ein paar kleinen Zwischenstopps machte ich mich auf den Weg nach Jokkmokk und überschritt bzw. "überfuhr" somit den nördlichen Polarkreis. Von nun an gab es also keine richtigen Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge mehr. Es war 24 Stunden lang hell. Definitiv ziemlich einzigartig, aber auch gewöhnungsbedürftig!

 

Highlight auf dem Weg waren die Stromschnellen Storforsen. Solch eine Gewalt des Wassers habe ich lange nicht gesehen. Sehr beeindruckend!

 

In der Nähe von Jokkmokk übernachtete ich am Vajkijaure-See und war somit offiziell in Lappland angekommen...

Mein letzter Nationalpark in Schweden war Muddos (oder auch Muttos) Nationalpark in Lappland. Ich machte eine schöne "menschenleere" 14-Kilometer-Wanderung zu zwei Wasserfällen und konnte - wie auch im Skuleskogen Nationalpark - auf dem Parkplatz übernachten, was super praktisch war.

Die Straße zum Nationalpark war (mal wieder) eine enge Schotterpiste. Ich bin jedes Mal froh, wenn mir kein Auto entgegenkommt. Noch dazu fanden Baumfällarbeiten statt. Ich war sehr erleichtert, als ich wieder unversehrt auf der "Hauptstraße" war :)

Jetzt war ich auf dem Weg nach Finnland. Begleitet von einem Mix aus Sonne und Regen verbrachte ich meine letzte Nacht in Schweden in Gällivare. Wäre auf jeden Fall spannend hier mal im Winter zu sein...

Auf dem Weg zur Grenze sah ich dann tatsächlich meine ersten Rentiere! Elche sind mir leider immer noch keine begegnet, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.

Tack, Sverige! Adjö!

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Kommentare: 4
  • #1

    Ruth (Sonntag, 23 Juni 2024 21:17)

    Liebe Barbara, danke für den Blogeintrag mit so vielen schönen Fotos und Nationalparks <3!

  • #2

    Sabine (Donnerstag, 27 Juni 2024 09:23)

    ...ich bin auch begeistert! Viel Glück, spannende Tierbegegnungen und gute Reise wünsch ich Dir!
    Danke fürs teilen!

  • #3

    Barbara (Freitag, 28 Juni 2024 11:05)

    @Ruth: Freut mich, dass dir der Blog und die Fotos gefallen! Bin mir sicher, Schweden wäre auch was für dich/ euch :)

  • #4

    Barbara (Freitag, 28 Juni 2024 11:05)

    @Sabine: Danke! Schön, dass du immer noch mitliest! Meine Tierbegegnungen beschränken sich aktuell hauptsächlich auf Mücken ;)